In seinen Obstgärten in Prangins am Ufer des Genfersees wendet Reynald Pasche seit 5 Jahren die RPS-Strategie (Reduktion synthetischer Pflanzenschutzmittel) an. Von Mitte Juni bis zur Ernte verwendet er ausschließlich Bio-Produkte.
«Schorf ist die Hauptkrankheit der Apfelbäume. Sie wird durch einen Pilz verursacht, der bräunlich-schwarze Flecken und Läsionen auf der Oberfläche der Blätter und Früchte hervorruft und den Ertrag drastisch reduzieren kann», erklärt Reynald Pasche, der in der Gemeinde Prangins einen 47 Hektar grossen gemischten Betrieb besitzt (darunter 9,5 Hektar Obstgärten). Der Waadtländer Produzent baut die Apfelsorten Golden, Gala, Tentation, Jazz und Pink Lady sowie die neue<s>n</s> rotfleischige Apfelsorte Kissabel an.
Sobald die Primärinfektion des Schorfes gegen Mitte Juni vorüber ist, verwendet der Obstproduzent für seine schorffreien Parzellen nur noch Fungizide und Insektizide, die im ökologischen Landbau erlaubt sind. Diese Strategie ermöglicht es<s>, </s>den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Jedoch erfordert diese Praxis, damit bei Bedarf jederzeit reagiert werden kann, eine erhöhte Überwachung der Kulturen. In der Tat hängt das Risiko von Sekundärinfektionen massgeblich vom Befalls druck der Primärinfektionen ab. «Der Einsatz von Bio-Produkten ist auch anspruchsvoller: Die Wirkung und Regenbeständigkeit ist geringer, die Wirkungszeit kürzer und das Aufbereiten und Mischen aufwändiger. Die Kosten für diese Massnahme sind aufgrund des Produktepreises, aber auch aufgrund der notwendigerweise grösseren Anzahl der Behandlungen höher. Ausserdem besteht ein erhöhtes Risiko für Lagerkrankheiten», betont Reynald Pasche.
Auf dem Weg zu einer Bewertung dieses Mehrwerts
Diese Strategie wird technisch überwacht und einzelne Parzellen können bei Bedarf aus dem Programm genommen werden. «Im Jahr 2020 musste ich von den 9,5 Hektar, die ich bewirtschafte, 1,5 Hektar zurücknehmen, weil der Primärschorfbefall zu hoch war», sagt er.
Um das Risiko aufzuteilen werden Erzeuger, die diese Massnahme auf ihrem Betrieb durchführen, seit 2016 finanziell unterstützt. «Ich möchte dieses Programm fortsetzen, weil ich es für wichtig halte, Alternativen zu synthetischen Pflanzenschutzmitteln zu finden und hoffe, dass sich Absatzmärkte finden lassen, die diesen Mehrwert finanziell honorieren», schliesst Reynald Pasche.
Schauen Sie den Bericht über Reynald Pasche an.